Da man mir nur einen Tag Urlaub gönnte, konnte ich leider nur einen Tag auf der Quo Vadis - Game Entwickler Konferenz recherchieren. Nach einiger Orientierungslosigkeit fand ich den Weg in den ersten Vortrag von Benedict Grindel und Christopher Schmitz (beide Ubisoft Producer). Ihr Thema war „Großartige Spiele = Riesige Teams? So sehen die Projektteams der Zukunft aus.“
Können AAA-Titel nur von großen Teams (100-300 Mann) erstellt werden?
Sie kamen mit interessanten Statistiken zu Umsatzzahlen von Spielen (Crysis ca. 3.0mio, Sacred ca. 3.3mio usw.) und den dazugehörigen Teamgrößen. Dabei benötigte das neuste Siedler ca. 60 Entwickler. Assassins Creed kam hingegen auf fast 250. So wurde berichtet, dass Assassins Creed 2, dass sich momentan in der Entwicklung befindet, mittlerweile einen Peak von 450 Entwicklern hat (übrigens immer noch mit Jade Raymond als Producerin :-).
Ihrer Analyse nach eignet sich Deutschland noch nicht als Standort für die Entwicklung von AAA-Titeln, da zu wenig hochqualifizierte Entwickler verfügbar sind. Das schiften von Ressourcen sei in Deutschland fast unmöglich, da nicht genügend Freelancer verfügbar sind.
Auch sind die Studiogrößen in Deutschland mit Radeon Labs, Crytec und UbiSoft gemessen an internationalen Großstudios eher klein. Ubisoft Montreal hat zb. ca. 2200 Entwickler vor Ort.
Ich habe im vorwiegend deutschen Publikum aber eine kleine abneigende Haltung zu solcher Fließbandarbeit wahrgenommen. Auch hatte ich den Eindruck, dass deutsche Entwickler lieber in kleinen Teams arbeiten wollen.
Persönlich muss ich sagen, dass Großproduktionen wie Crysis oder Assassins Creed mich überhaupt nicht interessieren. Ich finde einfach, dass Sie wie ein Hollywood Film ablaufen. Das Spielprinzip ist bei Crysis nicht mehr als ein Moorhuhn mit ner wahnsinnig geilen Kulisse. Assassins Creed kommt mir vor wie ein Jump & Run mit Meucheleinlagen wo man ab und zu den richtigen Kopf drücken muss. Spielfreude kommt eigentlich nur durch die nett erzählte Geschichte auf.
Dann kann ich mir aber auch gleich nen Hollywood Blockbuster ansehen.
"Benötigt die Welt AAA Titel überhaupt?" war die Frage von Ralf Adam (Gameforge AG).
Wird Spielspass durch AAA-Titel produziert oder doch durch kleine feine Spiele oder auch Casual Games?
Die Projektrisiken sind bei solchen Produktionen kleiner, da Entwicklungszeit und Ressourcen geringer und abschätzbarer sind. Die Frage die für mich unbeantwortet blieb: „Lohnen sich AAA Titel überhaupt?“ Wie sehen die Gewinne bei solchen Großproduktionen aus?
Umsatz und Absatzzahlen sind zwar nett, sagen jedoch nichts über den wirklichen Gewinn aus.
Wie viel Geld muss ein Publisher investieren um wie viel Gewinn einzufahren?
Hier denke ich, lohnen sich gut gemachte Spiele wie Peggle, Braid und World of Goo. Na mal sehen, wie lange die noch übrig gebliebenen großen Publisher sich es leisten können Blockbuster Titel zu produzieren.
Ich als Spieler stehe mehr auf Peggle oder Braid oder ein kostenloses Homebrew Game aus der Freegamer Szene. Neue kreative Spielprinzipien locken mich hinter den Rechner oder die Konsole.
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